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Tennisverband Rheinland-Pfalz  

Die Delegiertenversammlung des Tennisverbandes Rheinland-Pfalz hat getagt

Am Samstag, 30. April tagte die Delegiertenversammlung des TVRLP in Alzey. Wir freuen uns hier einmal einen Bericht von einem Journalisten veröffentlichen zu dürfen, der nicht die Verbandsbrille auf hat. Viel Spaß beim lesen.

Elise Barnstedt ist ein Beispiel dafür, wie das „Spielen in zwei Vereinen“, das der Tennisverband Rheinland-Pfalz (TVRP) zur Saison 2022 eingeführt hat, funktioniert – und anhand der Spielerin des TV Grün-Weiß Mainz lässt sich auch zeigen, für wen die Neuerung gedacht ist. Wie gehabt wird die U-18-Akteurin in der Jugend für ihren Stammverein aufschlagen. Daneben steht sie im Damenkader des TC Boehringer Ingelheim, soll dort vornehmlich in der Verbandsliga zum Einsatz kommen, gehört aber auch zum erweiterten Kreis der in die Regionalliga aufgestiegenen Ersten Mannschaft.

„Mit diesem Modell eröffnen wir Jugendlichen aus kleinen Klubs die Chance, höherklassig zu spielen, ohne ihren Heimatverein verlassen zu müssen“, erläutert TVRP-Präsident Jan Hanelt. Beispiel Barnstedt: Bei Grün-Weiß könnte sie wie schon in der vorigen Saison nur in der A-Klasse spielen – „aber wenn wir Talente fördern wollen, ohne sie ihren Vereinen zu entreißen, müssen wir ihnen die Möglichkeit geben, zweigleisig zu fahren“.

Lässt man den Aspekt der Talentförderung außen vor, gilt gleiches für Senior:innen. Warum solle man einem Spieler im gesetzteren Alter, der in seinem angestammten Umfeld beispielsweise bei den Herren 40 in der B-Klasse spielt, aber das Potenzial habe, andernorts für eine Herren-60-Mannschaft in der Regionalliga anzutreten, diese Gelegenheit nehmen?, fragte ein Teilnehmer der Delegiertenversammlung des TVRP in Alzey.

Die Diskussion, die sich dort um dieses Modell entspann, brachte keine inhaltlichen Argumente dagegen hervor. Und die Frage, wie die Vereine es bei den „Doppellizenzspieler:innen“ mit Mitgliedsbeiträgen halten, müssen letztlich die Vereinsverantwortlichen selbst klären. Kein Klub ist verpflichtet, einen Akteur ohne Beitrag spielen zu lassen – aber genauso wenig gezwungen, eine Gebühr zu erheben.

Wie das Modell in der Praxis angenommen wird, will der Verband nach der Saison bilanzieren. Dann soll auch entschieden werden, ob es eine Zukunft hat.

Der Tennissport als solcher erlebt in Rheinland-Pfalz zumindest eine erfreuliche Gegenwart. „Im vorigen Jahr hatten wir einen Zuwachs von 3000 Mitgliedern“, berichtete Hanelt den Delegierten. „Mit einem Anstieg um zirka vier Prozent stehen wir im Bundesdurchschnitt gut da.“ Der Deutsche Tennis-Bund rechne mit insgesamt 55.000 neuen Mitgliedern, das wäre gegenüber 2020 ein Plus von rund fünf Prozent.

„Corona war negativ für die Gesellschaft, aber positiv für den Tennissport als eine Individualsportart mit ganz wenigen Reglementierungen während der Pandemie“, hielt Jan Hanelt fest. Wobei sich zumindest für die drei rheinland-pfälzischen Bezirksverbände sagen lässt, dass es nicht nur neue Mitglieder waren, die die Vorteile der Sportart entdeckten, sondern auch ehemals Aktive zu ihren Klubs zurückfanden. „Einige Vereine wurden wieder aufgeweckt.“

Allen Aktiven unterbreitet der TVRP in diesem Jahr ein zusätzliches Angebot: Nach der Medenrunde findet von Mitte Juli bis Mitte September erstmals ein Vereinspokalwettbewerb in 13 Konkurrenzen mit Leistungsklasseneinstufungen für Damen, Herren, Damen 40, Herren 40 und Herren 60 statt.

Aus mehreren Gründen kritisch betrachtet der reinland-pfälzische Landesverband den vom DTB vorbereiteten „nationalen Datenvertrag“ – nicht zuletzt wegen des vorgesehenen „alternativen Wertschöpfungsmodells, was nichts anderes beinhaltet als die Überlegung, eine Lizenzgebühr für alle Spieler:innen einzuführen, die an Turnieren oder Mannschaftswettbewerben teilnehmen wollen. Der Mainzer Fachanwalt Dr. Jens Hoffmann gab den Delegierten einen umfassenden Überblick über das gesamte Vertragswerk und zeigte Schwachstellen auf. „Vergnügungssteuerpflichtig ist so etwas nicht“, kommentierte einer der Teilnehmer, „aber es ist wichtig, dass wir uns auch mit einem solch trockenen Thema befassen, um eventuellen Schaden zu verhindern.“ Schaden, der sich unter anderem in der Abmeldung zahlreicher Mannschaften ausdrücken könnte.

Hoffmanns Präsentation hat der TVRP inzwischen an den Deutschen Tennis-Bund weitergeleitet.

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