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Der Titel toppt die Eindrücke

Ein neuer Name in der Siegerinnenliste: Sofia Shapatava setzt sich im Finale der rheinland-pfälzischen Tennismeisterschaften gegen Alexa Volkov mit 6:1, 6:3 durch.

Titelträgerin 2025: Sofia Shapatava ©Hermann Recknagel

Mainz. Sofia Shapatava war begeistert. „Schönes Turnier, schöne Anlage, schöner Klub, tolle Organisation“, fasste sie am Ende der rheinland-pfälzischen Tennismeisterschaften beim TSC Mainz zusammen. Und klar: Ihr Titelgewinn toppte all die positiven Eindrücke noch. Mit 6:1, 6:3 gab sie im Finale der beiden topgesetzten Damen Alexa Volkov das Nachsehen.

Ähnlich wie bei den Herren handelte es sich auch bei diesem Duell um einen Kampf der Generationen. Hier die 36 Jahre alte Georgierin, die für den TC Kaiserslautern-Siegelbach gemeldet ist, dort die 20-jährige Siegenerin, die seit dieser Saison für den BASF TC Ludwigshafen spielt und ein erstes Ausrufezeichen im Landesverband mit dem Gewinn der Hallenmeisterschaften gesetzt hatte.

„Ich wollte mein bestes Tennis zeigen und sehen, was dabei herauskommt“, beschrieb Volkov ihre Erwartungen an das letzte Match des Turniers und lachte. „Ich war auch ja mal auf dem Weg dahin…“ In der Tat schien es im zweiten Satz, als könne sie dem Finale eine Wende verleihen, als sie in der Phase bis zur eigenen 3:2-Führung die Dominanz ihrer Kontrahentin durchbrach. „Bis dahin dachte ich, ich könnte das Spiel drehen.“

Beide souverän ins Endspiel

Den Druck vermochte sie allerdings nicht aufrechtzuerhalten. In der Folge drängte Shapatava sie wieder in die Defensive, wie sie dies schon im ersten Durchgang eindrucksvoll getan hatte. Die Turnierfavoritin changierte zwischen knallharten Returns und coolen Stopps, machte kaum noch Fehler und sicherte sich verdientermaßen ihren ersten Titel innerhalb des TVRP. 

Ins Endspiel waren beide Akteurinnen sehr souverän vorgedrungen. Shapatava hatte im Achtelfinale die als Lucky Loser ins Hauptfeld gelangte Rojda Sabokrouh (TSC Mainz) mit 6:0, 6:0 ausgeschaltet, im Viertelfinale Lena Lauderbach (RW Kaiserslautern) mit 6:1, 6:1 und anschließend Christina Bednarczyk (DJK TV Mainzer Sand) mit 6:3, 6:1.

Volkov rollte die untere Hälfte mit spielverlustfreien Siegen gegen Jasmin Bühler (RW Kaiserslautern) und Julia Drescher (TSC Mainz) sowie einem 6:4, 6:2 gegen die an vier gesetzte Mia Keuler (Bad Neuenahr) auf. Mit ihrer Finalgegnerin hatte sie zuvor noch keine Berührungen gehabt. „Ich habe ihren Namen hier zum ersten Mal gelesen, aber dass sie in Deutschland an Nummer 25 steht, ist schon beeindruckend“, sagte Volkov, selbst an Position 111 geführt.

Seit zwei Jahren in Deutschland

Nicht nur für die unterlegene Finalistin, sondern auch für die allermeisten Außenstehenden war Sofia Shapatava trotz ihrer guten Platzierung in der DTB-Rangliste eine große Unbekannte. Womöglich auch, weil sie in diesem Jahr, anders als vorige Saison, wegen der Teilnahme an ITF-Turnieren nicht in der Medenrunde aufschlug. „Aber ich trainiere in Siegelbach“, sagte sie, der dortige Cheftrainer Ingo Marburger coachte sie am Ebersheimer Weg auch im Halbfinale.

Seit fünf Jahren mit einem Deutschen verheiratet, siedelte Shapatava vor zwei Jahren in die Heimat ihres Mannes („Vorher war es wegen Corona und mit einem georgischen Pass nicht möglich“) um und wohnt seither auf halber Strecke zwischen Mainz und Mannheim.

Ein paar Stressfaktoren

Ganz so einfach, wie ihr Weg zum Titel anhand der Resultate aussah, sei er nicht gewesen, sagte Shapatava. „Gegen so viele junge Spielerinnen anzutreten, ist mental nicht so einfach, dazu die Hitze und die lange Wartezeit vor dem Finale“ – dessen Beginn sich wegen des länger dauernden Endspiels der Herren um mehr als eine Stunde verzögerte – „machen schon ein bisschen Stress.“

Auf gar keinen Fall habe sie gegen Alexa Volkov in einen Entscheidungsdurchgang gewollt. „Matchtiebreak mag ich nicht, ich spiele lieber einen dritten Satz“, sagte Shapatava. So weit aber ließ sie es erst gar nicht kommen.

Peter H. Eisenhuth

Vizemeisterin Alexa Volkov ©Hermann Recknagel

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