Anna-Lena Friedsam erreicht in Linz erstmals ein WTA-Finale
Für Anna-Lena Friedsam bleiben die Generali Ladies Linz ein besonderes Turnier auf der WTA-Tour: Die 21-jährige Profispielerin des Tennisverbandes Rheinland-Pfalz erreichte bei der mit 250.000 Dollar dotierten Veranstaltung erstmals ein WTA-Finale.
Zwar verpasste Friedsam beim 4:6, 3:6 im Endspiel gegen die Russin Anastasia Pavlyuchenkova (WTA-31.) den ganz großen Coup, trotzdem überwogen die Freude über eine ganz starke Turnierwoche und die Überzeugung, das zwischenzeitliche (Verletzungs-)Tief hinter sich gelassen zu haben.
„Dieser Erfolg motiviert mich ungemein. Ich habe sehr gut gespielt, darauf bin ich stolz“, bestätigte Friedsam, die zurück in den Top 100 ist. „So macht es Spaß, weiter zu arbeiten.“ Die rheinland-pfälzische Ausnahmespielerin zeigte in Linz eine Woche lang ihr schnelles und aggressives Spiel – genau die Powerschläge, mit denen sie ihre Konkurrentinnen mächtig unter Druck setzen kann. Nach Siegen über Magdalena Rybarikova (6:3, 6:3; WTA-77.) aus der Slowakei, die Rumänin Andreaa Mitu (7:5, 6:3; WTA-93.) und Margarita Gasparyan aus Russland (6:3, 6:4; WTA-66) stand die junge Deutsche aus dem Porsche Talent Team des DTB wie erstmals 2014 in der Landeshauptstadt Oberösterreichs wieder im Halbfinale.
Eine erste Bestätigung. Gegen Johanna Larsson (WTA-56.) begann Friedsam überzeugend, setzte die Schwedin konsequent von der Grundlinie unter Druck, suchte auch den Weg ans Netz und diktierte das Geschehen. Bis Mitte des zweiten Satzes. Ein kleines Tief brachte Larsson zurück in die Partie. Doch Friedsam blieb dran, drehte ein 3:5 im dritten Satz und erreichte per 6:3, 4:6, 7:5-Erfolg ihr erstes WTA-Finale. „Ich hatte auch vorher gute Matsches gegen gute Gegnerinnen wie beispielsweise gegen Mitu, auch da war ich happy“, so Friedsam. „Aber dieser Sieg war schon der schönste, weil es das Spiel fürs Finale war. Das war ein einzigartiger Moment.“
Eine neue Erfahrung für Friedsam. „Das war etwas Besonderes, gerade bei diesem starken Teilnehmerfeld“, sagte die 21-Jährige, die in Linz von ihrem Trainer Sascha Müller begleitet wurde. „Es gab eine Show vorneweg, hinterher die Siegerehrung und es waren mehr Zuschauer da. So ein Finale hat eine ganz andere Atmosphäre als ein Spiel in der ersten oder zweiten Runde.“ Auch die sportliche Herausforderung war an diesem Tag eine andere. Friedsam traf auf eine bestens aufgelegte Anastasia Pavlyuchenkova. Das Match war knapp, im zweiten Satz lag die junge Deutsche 2:0 vorne, trotzdem bekam sie beim 4:6, 3:6 keinen wirklichen Zugriff auf das Spiel.
„Meine Gegnerin hat von Anfang an sehr dominierend und fehlerfrei gespielt“, erklärte Friedsam. „Es war schwer, die Füße auf den Boden zu bekommen. Ich konnte nicht die Akzente setzen.“ Die erste Enttäuschung wich schnell der Anerkennung für Pavlyuchenkova. „Sie hat auf Topniveau gespielt und hat mir gezeigt, woran ich arbeiten muss, um Titel zu holen.“ Die wertvollste Erfahrung war das starke Comeback nach ihrem zweifachen Bänderriss im Juli. „Ich bin froh, alles gut überstanden zu haben. Dieser Erfolg ist das Ergebnis unserer Arbeit und gibt mir Selbstbewusstsein“, so Friedsam. „Wir arbeiten jetzt konzentriert weiter und dann werden weitere Erfolge kommen.“
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