Jugend Turniere
08 - 10. September 2023
Bemerkenswertes Alleinstellungsmerkmal
Der Ingelheimer Jannik Schrägle gibt am (Halb-)Finaltag der rheinland-pfälzischen Jugend-Tennismeisterschaften um den Pokal der Sparkasse Rhein-Nahe in der U14 nur ein Spiel ab. Die weiteren sechs Titel teilen Pfalz und Rheinland paritätisch untereinander auf. Das Jüngstenturnier könnte eine Veränderung erfahren. Geehrt wurden auch die besten Mannschaften der neu eingeführten Verbandsligen.
Ingelheim. Aus den 111 gemeldeten Teilnehmerinnen und Teilnehmern stach Jannik Schrägle aus mehreren Gründen hervor: Der Tennisspieler des TC Boehringer Ingelheim zog bei den rheinland-pfälzischen Jugendmeisterschaften als einziger Akteur, der nicht unter den Top vier gesetzt war, in ein Finale ein. Er gab am letzten Tag in Halbfinale und Endspiel insgesamt nur ein einziges Spiel ab – „eine sehr bemerkenswerte Leistung und ein Alleinstellungsmerkmal“, hob Darius Gutte, im Verband für Leistungssport und Nachwuchsförderung zuständig, hervor. Und damit wurde Schrägle, als Nummer fünf ins U-14-Turnier gegangen, auf eigener Anlage der einzige Meister aus dem rheinhessischen Bezirk.
„Das war kein einfaches Turnier“, kommentierte er seinen ersten Titelgewinn auf Landesebene. „Die Matches waren enger, als die Ergebnisse aussehen.“ Tatsächlich suggerierten die reinen Resultate nur einmal einen knappen Verlauf: Im Viertelfinale gegen den an eins gesetzten Bennet Blum (TC BW Bad Ems) gewann Jannik Schrägle den ersten Satz zu null, den zweiten jedoch erst mit 7:5. Anschließend schaltete er den Maxdorfer Bijan Bakhschai, die Nummer drei, ohne Spielverlust aus und zwang im Endspiel den nächsten Bad Emser, Clemens Müller, Nummer zwei des Tableaus, mit 6:1, 6:0 in die Knie.
Zehn Minuten Einstand und Vorteil
„Am Anfang war es schwierig“, berichtete er vom Finale, „der Knackpunkt war das erste Spiel des zweiten Satzes. Da ging es bestimmt zehn Minuten lang mit Einstand und Vorteil hin und her“ – angesichts der hohen Temperaturen eine nur bedingt vergnügliche Geduldsproben. „Ich glaube, in dem Moment, in dem ich den entscheidenden Punkt gemacht habe, war mein Gegner geknickt.“
„Gegen Jannik zu spielen, ist unangenehm“, sagte Gutte. Eine Erfahrung, die schon Mitte Juli bei den Rheinhessenmeisterschaften die ältere Konkurrenz machen musste, als das vor drei Jahren von der SVW Mainz nach Ingelheim gewechselte Talent den U-16-Titel gewann.
Jetzt gingen die übrigen sechs Meisterpokale je zur Hälfte ins Rheinland und in die Pfalz. In der männlichen U16 behielt Valentin Lösch vom TC Neupotz mit 6:1, 6:3 die Oberhand gegen Louis Helf (Park TC Grünstadt). Zuvor hatte er den topgesetzten Alexander Haage (BASF TC Ludwigshafen) mit 6:4, 6:1 geschlagen.
Mia Keuler reichen zwei Siege
Ein Kuriosum gab es im zweiten Halbfinale zwischen Helf und Kanida Sabokrouh vom TSC Mainz: Wegen diverser Uneinigkeiten bei Ausbällen stellte sich Oliver Keim als Schiedsrichter ans Netz. „Völlig unüblich, aber sonst wären die beiden wohl nie fertig geworden“, sagte der Mann vom TSV Schott Mainz. Das 6:3, 3:6, 6:1 war im Übrigen eines der wenigen Matches am gesamten Wochenende, die über die volle Distanz gingen.
Kraftschonend zu Meisterinnenehren kam Mia Keuler bei der weiblichen U16. Die Favoritin vom HTC Bad Neuenahr musste nur zweimal auf den Platz; nach einem Freilos in der ersten Runde trat ihre Viertelfinalgegnerin nicht an. Alles weitere regelte sie mit Zweisatzsiegen gegen Melia Nagel (BASF TC Ludwigshafen, 6:2, 6:3) und Isabella Krassnitzer (TC Freinsheim, 6:1, 6:2). Die Pfälzerin hatte ihr Semifinale gegen die an Position zwei gesetzte Mainzerin Laura Shelekhova mit 7:5, 6:3 gewonnen.
Shelekhova und Keuler wiederum wollten eigentlich eine Altersklasse höher antreten – ein U-18-Turnier jedoch kam bei der weiblichen Jugend ebenso wenig zustande wie bei der männlichen. „In dem Alter sind Damen- und Herrenturniere wohl interessanter“, vermutet Gutte. „Und wir fördern in unserem Kader mehr jüngere als ältere Jugendliche, deshalb erreichen wir sie besser. Insgesamt waren wir mit der Resonanz aber sehr zufrieden, es waren zehn bis fünfzehn Meldungen mehr als voriges Jahr.“
Schwerstarbeit im Halbfinale
Ihrer Favoritinnenstellung gerecht wurde Amina Arndt in der U14: Die Spielerin des TC Weiss-Rot Speyer entschied nach zwei ungefährdeten Siegen mit 6:3, 6:1 auch der Pfälzer Finale gegen Romy Neumer (TC Erlenbach b. Kandel) für sich.
Hart kämpfen musste Leif Leukel im ersten Satz des U-12-Finales gegen Anton Waltz (TC Mörsch Frankenthal) – im einzigen Endspiel, in dem die beiden Topgesetzten einander gegenüberstanden. Der Bad Emser holte sich den Titel mit 7:6, 6:0.
Bei den gleichaltrigen Mädchen verrichtete Lina Heimer (VfR Koblenz-Karthause) im Halbfinale gegen Jasmin Neumer (Erlenbach) Schwerstarbeit, bevor ihr 6:3, 4:6, 10:7-Sieg feststand. Iman Fazlic hatte weniger Mühe mit der an eins gesetzten Lia Keim (TSV Schott Mainz, 6:2, 6:1). Im Finale kam sie gegen die Koblenzerin jedoch nicht an. Lina Heimer gewann 6:3, 6:1.
Im Endspiel der U11 schlug Lenny Weber (Grünstadt) den Frankenthaler Julius Lojet mit 6:2, 6:3.
U10 ins Meisterschaftsprogramm?
Bewährt hat sich die im vorigen Jahr erstmals praktizierte Ausrichtung eines Jüngstenturniers am Finaltag der Landesmeisterschaften. Rund 60 Mädchen und Jungen von U8 bis U10 beteiligten sich daran – und trotz verkürzter Sätze (zum Beispiel entschied bei 40:40 der nächste Punkt über den Spielgewinn) endete das letzte Match erst gegen 20 Uhr.
„Wir denken darüber nach, das Ganze etwas zu entzerren“, kündigte Darius Gutte an. Die Überlegungen gehen dahin, die U-10-Konkurrenzen ins Meisterschaftsprogramm aufzunehmen, „dann würde der Sonntag mit den Jüngsten nicht mehr so stressig“.
Vier Wanderpokale überreicht
Geehrt wurden am Abschlusstag nicht nur die Meisterinnen und Meister der Einzelkonkurrenzen, sondern auch die Siegermannschaften der in dieser Saison erstmals ausgerichteten Jugend-Verbandsligen. TVRP-Jugendreferent Lucas Bolten übergab die Wanderpokale an:
…die U-15-Mädchen des HTC Bad Neuenahr, die sich gegen drei andere Teams durchgesetzt hatten.
…die weibliche U18 des TSC Mainz, die dank des besseren Matchverhältnisses (16:8 gegen 15:9) vor dem punktgleichen TC Weiss-Rot Speyer gelandet war.
…die U-15-Jungen des TC Oberwerth Koblenz, die sich mit einer perfekten Bilanz zum Titel geschlagen hatten.
…die männliche U18 des TC BW Bad Ems, die mit zwei Mannschaften vertreten war, von denen die Erste Meister wurde und die Zweite abstieg.
Text: Peter H. Eisenhuth
Alle Ergebnisse der Konkurrenzen U11 - U16 gibt es hier.
Alle Ergebnisse der Konkurrenzen U8 - U10 gibt es hier.
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