Große Henner Henkel- und Cilly Aussem-Spiele: TVRP-Jungs auf Platz zwei
Zum ganz großen Coup fehlten nur wenige Punkte: Die U15-Jungs des Tennisverbandes Rheinland-Pfalz sind Deutscher Vize-Mannschaftsmeister der Landesverbände. Mika Lipp, Elias Peter und Tristan Reiff mussten sich im Finale der Großen Henner-Henkel-Spiele 2018 hauchdünn 1:2 geschlagen geben. Gegen die Auswahl aus Berlin-Brandenburg verloren die TVRP-Talente beide Einzel im Matchtiebreak jeweils 8:10. Dem rundum positiven Fazit tat diese knappe Niederlage aber keinen Abbruch.
Für die rheinland-pfälzischen Talente war das Abschneiden bei dieser stark besetzten Veranstaltung eine glänzende Leistung. Die besten Tennisspieler/Innen der Altersklasse U15 aus allen Landesverbänden Deutschlands ermittelten bei den Großen Henner Henkel-(Junioren) und Cilly Aussem-(Juniorinnen) in Leimen und Nußloch ihre nationalen Mannschaftsmeister 2018. Nur die Gruppensieger qualifizieren sich für die Halbfinals. Insgesamt kämpften rund 120 Jugendliche vier Tage lang um die Deutschen Mannschaftstitel – bei den Mädchen stand das Team aus Niedersachsen-Bremen ganz oben, für den TVRP-Nachwuchs mit Dana Heimen, Annalisa Schänzle und Martina Markov endeten die Spiele in einer starken Gruppe nach der Vorrunde.
Großartig, mega, toll: Wer die Auftritte der heimischen Tennisjungs in Leimen beobachtet hatte, kam aus dem Schwärmen nur schwer wieder heraus. Mika Lipp (TSC Mainz), Elias Peter (BASF TC Ludwigshafen) und Tristan Reiff (Andernacher TC) lieferten bei den Großen HH-Spielen durchweg überzeugende Leistungen ab. „Das war eine tolle Veranstaltung und eine tolle Reise für unsere Jungs“, berichtete Landestrainer Sascha Müller. „Wir haben eine gute, geschlossene Mannschaftsleistung gezeigt.“ Auf und neben dem Platz – wie auch TVRP-Jugendwartin Martina Riedle betonte. „Das tolle Team war unsere große Stärke. Das war sehr erfrischend.“
Und um Haaresbreite (oder Netzkantenhöhe) wäre innerhalb kurzer Zeit der zweite Sieg bei den Henner-Henkel-Spielen nach 2015 herausgesprungen. Die Rheinland-Pfälzer, von Position fünf der Setzliste aus ins Turnier gegangen, trafen im Finale auf die ungesetzte Auswahl aus Berlin-Brandenburg. Lipp/Peter sorgten im zuerst ausgetragenen Doppel für die Führung und nachdem beide auch in ihren Einzeln den ersten Satz gewonnen hatten, schien der Triumph zum Greifen nah. Doch es kam anders. Elias Peter gab gegen Alessio Vasquez-Gehrke den zweiten Satz klar ab (6:1, 0:6) und musste ebenso wie Mika Lipp gegen Lukas Maskow (6:4, 6:7) in den Matchtiebreak. Ein Nervenspiel. Alles war möglich. Nuancen entschieden. Mit dem bitteren Ende aus rheinland-pfälzischer Sicht: Beide Matchtiebreaks gingen 8:10 verloren. „Das war schon hart. Aber die knappen Sachen sind in den entscheidenden Momenten eher gegen uns gelaufen“, so Müller. „Deshalb waren danach erstmal alle geknickt.“
Zumal Mika Lipp schon im Halbfinale seinen Oberschenkel gespürt hatte und diese Blessur ihn auch im Finale gegen den guten Sandplatzspieler Maskow leicht hemmte. „Sein Gegner hat das sehr gut gespielt, aber Mika hat mehr reagiert und konnte das Spiel nicht so bestimmen wie sonst.“ Wie gesagt: Nuancen entschieden. Und verhinderten letztlich den Sprung nach ganz vorne. Die gute Laune wollte sich beim TVRP deshalb aber niemand nehmen lassen. Schließlich hatte das eigene Trio schon zuvor mehrfach geglänzt. Insbesondere Seite an Seite, verloren die rheinland-pfälzischen Jungs in Leimen doch kein einziges Doppel. Das war auch die Grundlage im Halbfinale beim 2:1-Erfolg über das Team aus Bayern, als Lipp/Peter die Favoriten mit 6:2, 7:6 knackten. Müller lobte: Die Jungs waren unfassbar gut und sehr fokussiert.“ Hinzu kam ein 6:4 und 6:1-Erfolg von Mika Lipp im Spitzeneinzel gegen Max Rehberg, aktuell die Nummer zwei in Deutschland unter den U16-Jungs.
Auch taktisch ging alles auf aus rheinland-pfälzischer Sicht. In der Begegnung mit dem TV Niederrhein tauschte Sascha Müller nach einem 1:6 innerhalb von 15 Minuten kurzerhand bei seinen Leuten die Returnseite. „Eigentlich konnten wir das Doppel gar nicht gewinnen, weil die Gegner 1,90 Meter groß waren, sehr gut aufgeschlagen und starke Volleys gespielt haben. Aber mit der No-Add-Regelung haben wir uns in den Matchtiebreak gerettet und da spielen die Jungs plötzlich fünf unfassbare Punkte hintereinander.“ Da zudem die Belastung und Intensität in diesen Turniertagen sehr hoch war, entschied Müller nach zwei gewonnenen Gruppenspielen (jeweils 2:1 gegen TV Niedersachsen-Bremen und TV Niederrhein), Spitzenspieler Mika Lipp eine Pause zu gönnen. Und so bestätigten Elias Peter und Tristan Reiff, was sich zuvor angedeutet hatte. „Beide waren heiß, hatten das Selbstbewusstsein und haben das gut gemacht“, berichtete der Landestrainer. Auch diese Partie ging 2:1 an den TVRP. Jugendwartin Riedle bilanzierte: „Sascha hat mutig und clever entschieden und die drei Jungs haben großartig gespielt. Alle können stolz sein. Für mich war das auch gegen Berlin gefühlt ein Sieg.“
Die U15-Juniorinnen des TV Rheinland-Pfalz – in Nußloch von Stützpunkttrainer Dennis Gilberg betreut - bekamen es in ihrer Vorrunden-Gruppe mit den Teams aus Bayern, Württemberg und dem Mittelrhein zu tun. Die rheinland-pfälzische Mannschaft mit Dana Heimen (TC Ludwigshafen-Oppau), Annalisa Schänzle (TSC Mainz) und Martina Markov (TC Boehringer Ingelheim) schnupperte nach einer 1:2-Auftaktniederlage gegen die Spielerinnen aus Württemberg kurzzeitig an einer Überraschung gegen die bayerische Auswahl. Das Doppel Heimen/Schänzle hatte den TVRP gegen den Favoriten in einem echten Krimi mit 7:5, 5:7, 10:7 in Führung gebracht, in den Einzeln allerdings mussten sich Heimen und Markov geschlagen geben. Der 3:0-Sieg über den TV Mittelrhein zum Abschluss bedeutete Platz drei in der Gruppe. Siegerinnen der Großen Cilly Aussem-Spiele 2018 wurden die Spielerinnen aus Niedersachsen-Bremen per 3:0-Erfolg über die Auswahl aus Westfalen.
Alle Ergebnisse zu den Großen Henner Henkel- und Cilly Aussem-Spielen 2018 finden Sie HIER.
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