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Turniere   Tennisverband Rheinland-Pfalz  

Rheinland-Pfalz Jugend-Tennismeisterschaften um die Preise der Sparkasse Rhein-Nahe

Sicher, er war als Favorit ins Turnier gegangen. Insofern handelte es sich nicht um eine Sensation, dass Max Milic bei den rheinland-pfälzischen Jugend-Tennismeisterschaften den Titel der U18 gewann. „Aber ich freue mich trotzdem sehr darüber“, sagte der junge Mann vom TC Rot-Weiss Kaiserslautern. Nicht zuletzt, weil er seit der U12 an den Landestitelkämpfen teilnimmt – und noch nie als Sieger daraus hervorgegangen war.

Diesmal aber demonstrierte er in allen drei Matches eindrucksvoll seine Überlegenheit. Nummer eins der Setzliste zu sein, empfand er vor Beginn des Turniers beim TC Boehringer Ingelheim als „nicht so einfach – das brachte auch Druck mit sich“. Mit diesem Druck allerdings ging er bestmöglich um: „Ich konnte ihn in etwas Positives umwandeln.“

Darunter zu leiden hatten seine Gegner. Paul Vest (TSC Mainz) gelang es im Viertelfinale noch, Milic drei Spiele abzunehmen, danach folgten ein 6:0, 6:1 gegen Lokalmatador Benjamin Weller und ein 6:1, 6:0 im Finale gegen seinen an Position zwei gesetzten Vereinskollegen Finn Himmer. „Es ist von Anfang bis Ende super gelaufen“, bilanzierte der neue Rheinland-Pfalz-Meister, „das waren Matches auf sehr hohem Niveau.“

Das intensive Training in den Wochen zuvor, unter anderem hatte Milic an einem einwöchigen Trainingslager in Düsseldorf teilgenommen, und die bei einigen Turnieren in Frankreich gesammelte Spielpraxis hätten sich offenbar ausgezahlt, sagte er. Bei den von Bürgermeisterin Eveline Breyer und Jürgen Sauerwein vom Hauptsponsor Sparkasse Rhein-Nahe vorgenommenen Siegerehrungen erhielt der Lauterer zusätzlich den Ehrenpreis der Stadt Ingelheim.

Tennis werde auch nach der Schulzeit ein wichtiger Teil seines Lebens bleiben, sagte der angehende Abiturient. Im Optimalfall lassen sich Sport und Studium verbinden: „Mein Traum ist es, mit einem Stipendium in die USA zu gehen und Collegetennis zu spielen.“

Eine Art Gegenmodell zu Max Milic bildeten Louis Reeb (Park TC Grünstadt) und Gustav Galow (BASF TC Ludwigshafen): Die beiden standen einander im Halbfinale der U11 fast so lange gegenüber wie der U-18-Sieger insgesamt auf dem Court. Rund dreieinhalb Stunden lang schenkten sie sich in diesem attraktiven Match nichts, gingen über drei Sätze und im letzten auch noch in den Tiebreak. Und als Gustav Galow den Matchball zum 5:7, 6:3, 7:6 verwandelt hatte, kullerten bei beiden Tränen der Erleichterung.

Nach diesem kräftezehrenden Marathonmatch war absehbar, dass der glückliche Sieger im Finale nicht mehr viel zuzusetzen haben würde. Matheo Fett (1.TC Weilerbach), der die drei vorangegangenen Runden ohne Satzverlust absolviert hatte, setzte sich mit 6:4, 6:0 durch.

Die U-11-Konkurrenzen, in denen mit grünen Bällen gespielt wurde, hatte der Verband ins Programm genommen, um den jüngeren Spielerinnen und Spielern die Möglichkeit zu geben, eigene Sieger zu ermitteln und die U12 nicht mit drei Jahrgängen zu überfrachten. Die Resonanz gab den Organisatoren recht. Den Titel der jüngsten Mädchen holte sich Sarah Funk (SV Föhren). Im Halbfinale musste sie gegen Lia Keim vom TSV Schott Mainz über drei Sätze gehen (6:7, 6:4, 6:1), das Endspiel gewann sie mit 6:0, 6:0 gegen Emma Mathä (TC Nittel).

Den Teilnehmerzahlen der U12 schadete der zusätzliche Wettbewerb nicht; dort kämpften fünfzehn Jungs und zwölf Mädchen um Meisterehren. Obenauf waren am Ende Nico Runck (TC Blau-Weiss Herxheim), der die meisten seiner Sätze zu null gewann und auch seinem Finalgegner Clemens Müller (TC Hattert) beim 6:1, 6:0 keine Chance ließ. Amina Arndt (VfL Bad Kreuznach) setzte sich bei den Mädchen durch, zum Abschluss bezwang sie Melina Lauer (TC Weiss-Rot Speyer) mit 6:3, 6:0.

Analog zur männlichen setzte sich auch in der weiblichen U18 die Nummer eins der Setzliste durch – und auch sie kam vom TC Rot-Weiss Kaiserslautern: Liv Maja Röstel. 6:3, 6:3 hieß es im Finale gegen Katharina Weber (HTC Bad Neuenahr).

Bemerkenswert war allerdings auch ihre Halbfinalgegnerin: Onalee Wagner vom TV Wincheringen wäre als 2008er-Jahrgang in der U14 spielberechtigt gewesen, hatte aber für die U16 gemeldet – und wollte dann, weil die oberen Jahrgänge wegen der zu geringen Interessentinnenzahl zusammengelegt wurden, bei der U18 antreten. Das tat sie immerhin mit einem Zweisatzsieg im Viertelfinale, in der Vorschlussrunde unterlag sie Röstel mit 2:6, 2:6.

Vorzeitig endete das Finale der männlichen U16: Sebastian Ondas vom TC Caesarpark Kaiserslautern musste verletzt aufgeben; zu diesem Zeitpunkt führte der topgesetzte Julian Franzmann (TC BW Bad Ems) aber auch schon mit 6:3 und 4:0.

Die meisten Matches bestritten die U-14-Jungs: 24 Akteure gingen in den Wettbewerb, der insofern überraschte, als die beiden an eins und zwei gesetzten Alexander Haage und Moritz Galow vom BASF TC Ludwigshafen im Halbfinale scheiterten. Haage zog gegen den Ingelheimer Mark Markov mit 3:6, 5:7 den Kürzeren – nachdem er im zweiten Satz bereits mit 5:0 geführt hatte. Galow unterlag Jonathan Dazert (Bad Ems) mit 1:6, 6:0. Mit dem gleichen Resultat entschied Dazert das Endspiel gegen Markov für sich.

Das am härtesten umkämpfte Finale der Meisterschaften bestritten Allegra Junge (TC Mülheim-Kärlich) und Lilly Harlos (BASF TC Ludwigshafen) in der weiblichen U14: Die beiden an eins und zwei gesetzten Kontrahentinnen duellierten sich drei Sätze lang, mit 6:3, 5:7, 6:4 behielt Junge die Oberhand.

Unter den Zuschauern waren auch Kinder der Jahrgänge U8 und U9: Sie nahmen in Ingelheim an einem Lehrgang des Landesverbands teil und konnten die Gelegenheit nutzen, sich anzuschauen, wo sie in wenigen Jahren selbst aufschlagen können. Vermutlich ging es ihnen wie Robert Pfeffer und Sascha Müller: Die Landestrainer waren vom Niveau der Meisterschaften quer durch die Altersgruppen begeistert.

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