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Talentschau: Rittner sieht in Altenkirchen genau hin

Seit der 0:4-Niederlage im Fed-Cup gegen Weißrussland geht es im deutschen Frauentennis um das „Generationenproblem". Hinter den Aushängeschildern Angelique Kerber und Julia Görges wird es dünn. Barbara Rittner, bis Ende 2017 Fed-Cup-Teamchefin und seitdem Hauptverantwortliche für die Koordination im deutschen Frauentennis, macht sich Sorgen („Die Lücke hinter Kerber und Görges ist eher größer als kleiner") und arbeitet hartnäckig daran, die Talente, die das deutsche Tennis hat, weiter nach vorne zu bringen. „Unter den 14- bis 17-Jährigen befinden sich sehr vielversprechende", schöpft Rittner Mut.

Die 45-Jährige gilt in der Szene als Perfektionistin, nutzt jede Gelegenheit, um sich ein Bild von ihren Spielerinnen zu machen. Auch die „AK ladies open" ab Montag im Altenkirchener SRS-Sportpark stehen in ihrem Kalender. „Um die Atmosphäre zu genießen, aber noch mehr, um mir ein Bild von unserem Nachwuchs zu machen. Ich werde an ein paar Tagen nach Altenkirchen kommen", kündigt Rittner an. Die Fed-Cup-Siegerin von 1992 und ehemalige Nummer 24 der Weltrangliste bekommt im Westerwald viele Matches mit Beteiligung ihrer jungen Garde zu sehen, auf deren Schultern in der Zeit nach Kerber und Görges die Hoffnungen ruhen. Mit Anna-Lena Friedsam, Antonia Lottner, Katharina Hobgarski, Lena Rueffer, Katharina Gerlach, Sarah-Rebecca Sekulic und Jule Niemeier stehen sieben aus den Top-20 der aktuellen deutschen Frauenrangliste im Altenkirchener Haupt- und Qualifikationsfeld, das am Montag in zwei Runden sechs Plätze fürs Hauptfeld ausspielt. Mit Gerlach, Lottner, Niemeier und Rueffer sind zudem alle vier Mitglieder des „Porsche-Talent-Teams" dabei, in dem vielversprechende, junge Spielerinnen weiter geformt und gefördert werden.
Die Situation in der nationalen Spitze ist im kleineren Rahmen auch ein Spiegelbild, das sich in der Geschichte der „AK ladies open" wiederfindet. Im Jahr 2015 gewann die damals 19-jährige Carina Witthöft das innerdeutsche Finalduell gegen Antonia Lottner. Seitdem war für die DTB-Vertreterinnen spätestens im Viertelfinale (Vivien Heisen 2017), zweimal sogar schon in der zweiten Runde Endstation. „Diesmal haben wir aus deutscher Sicht bessere Chancen", glaubt Turnierdirektor Razvan Mihai.
Für Anna-Lena Friedsam geht es nach zwei Schulteroperationen Ende 2016 und im April 2018 zwar zunächst darum, wieder Spielpraxis zu sammeln, trotzdem ist mit der 24-Jährigen zu rechnen. Rittner freut sich für sie, dass sie ihr internationales Comeback geben kann: „Altenkirchen wird für sie ganz wichtig sein, um weitere Spielpraxis zu sammeln. Es wäre schön, wenn der Heimvorteil sie beflügelt." Auch für die Düsseldorferin Antonia Lottner ist es nicht allzu weit in den Westerwald. „Bei ihr warten wir auf den ganz großen Durchbruch. Antonia hat in letzter Zeit nicht so viele Matches gewonnen. Ich glaube die AK ladies open kommen gerade zur rechten Zeit, um ein paar Spiele nacheinander für sich zu entscheiden und somit wichtiges Selbstvertrauen zu tanken", sagt die Chefin im deutschen Frauentennis, die bekannt für klare Worte ist und kein Blatt vor den Mund nimmt. Die vor vier Jahren in Altenkirchen siegreiche Witthöft, die Anfang 2018 schon die Nummer 48 der Welt war, und bis heute wieder auf Position 185 abgerutscht ist, musste sich unlängst Rittners Kritik stellen, dass es schön wäre, „wenn Carina nicht nur in den sozialen Netzwerken so aktiv wäre, sondern auch mal wieder professionell trainieren würde". Die Hamburgerin habe den Fokus fürs Tennis verloren.
Neben Friedsam und Lottner befinden sich Katharina Hobgarski und mit DTB-Wildcard Lena Rueffer im Altenkirchener Hauptfeld. Rittner: „Lena hat 2018 gezeigt, dass ihr der Belag in Altenkirchen gut liegt und bei Katharina sind wir gespannt, in welcher Form sie sich befindet. Sie ist immer für eine Überraschung gut." Die Saarländerin kommt nach ihrem Sieg beim Rheinland-Pfalz-Cup im Dezember mit ganz frischen, guten Erinnerungen zurück...

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