Teilnehmerrekord beim Internationalen DTB Tenniskongress
Berlin – Größer, vielseitiger, besser: Mit mehr als 600 Teilnehmern, 31 Vorträgen, 23 Referenten und 22 Ausstellern hat der dritte Internationale DTB Tenniskongress presented by Wilson vom 6. bis 8. Januar in Berlin neue Maßstäbe gesetzt. „Wir sind sehr stolz und glücklich über die unglaublich hohe Resonanz und die vielen positiven Rückmeldungen, die wir vor Ort und auch im Nachgang erhalten haben“, so Bundestrainer und Organisationsleiter Hans-Peter Born. Alle zwei Jahre lädt der Deutsche Tennis Bund (DTB) im Berliner Hotel Estrel zur größten Tennistrainerfortbildung Deutschlands ein, die sich immer mehr zum „Muss“ für Trainer, aber auch für die Tennisindustrie und alle an den neuesten Trends interessierten Tennisfans entwickelt. Da war auch die wiederum von Matthias Stach moderierte Auflage 2017 keine Ausnahme: Neben den Vorträgen auf dem Rebound Ace Court im großen Saal hatten die Besucher die Möglichkeit, an alternativen Veranstaltungen wie dem Elternseminar teilzunehmen. Darüber hinaus luden der Dachverband und Tennis-Point alle Teilnehmer zum abendlichen „Get together“ ein. Der vergrößerte Ausstellerbereich mit zahlreichen speziellen Angeboten der vertretenen Unternehmen war für die Öffentlichkeit frei zugänglich und sehr gut besucht.
Inhaltlich standen am Freitag Themen aus dem Bereich „Tennis im Kindergarten, in der Schule, im Verein“ im Zentrum, mit Vorträgen von Christian Efler, Alexander Jakubec, Hans-Immo Müller und Dirk Ludwig. „Bewegungswelt vermitteln – das war mein hauptsächliches Anliegen“, beschreibt Christian Efler seine Präsentation „Tennis im Kindergarten“, die gleich zu Beginn des ersten Kongresstages für Begeisterung sorgte. „Ich wollte zeigen, dass wir als Tennistrainer immer die Chance haben, Kinder zum Sport zu bringen. Das geht bei Vier- bis Sechsjährigen über die Bewegungserziehung. Es hat keinen Sinn, gleich mit Tennisschläger und Ball in die Kitas und Kindergärten zu gehen. Wir müssen die Kleinen beim Spielen und Bewegen abholen und dann schrittweise ans Tennis heranführen.“ Wie man das methodisch umsetzen kann, das zeigt das Konzept der neuen DTB Basis Schule, die von Hans-Immo Müller und Alexander Jakubec entwickelt wurde. „Wir haben den Kongressteilnehmern den systematischen Aufbau der Basis Schule und die wichtigsten Inhalte präsentiert. Dazu gehören die vier Bausteine Basisfähigkeiten, Basisfertigkeiten, Spiele und Key Points. Das Ganze ist dann in verschiedene Levels unterteilt, die wir anhand von exemplarischen Übungen wie Tic Tac Toe, Glücksrad oder Teampass vorgestellt haben“, so Alexander Jakubec.
Der zweite Kongresstag stand mit dem Motto „Technik, Taktik, Kondition und Coaching im Spitzentennis“ ganz im Zeichen des Leistungstennis. Klar, dass da die Bundestrainer Barbara Rittner, Michael Kohlmann und Hans-Peter Born nicht fehlen durften. Die Porsche Team Deutschland Chefin hatte sich prominente Verstärkung mit nach Berlin gebracht und berichtete zusammen mit Starphysiotherapeut Klaus Eder über „Teamwork im Fed Cup.“ „Wir wollten heute erklären, wie man es schafft, für nur zwei bis drei Termine im Jahr aus vier Individualistinnen ein funktionierendes Team zu formen. Mannschaftsgeist wird bei uns nicht nur nach außen hin kommuniziert, sondern auch im Innenverhältnis gelebt. Jeder einzelne Betreuer hat eine feste Rolle und trägt damit zum Erfolg des ganzen Teams bei. Klaus Eder hat heute stellvertretend für die anderen gezeigt, mit welcher Leidenschaft jeder beim Fed Cup dabei ist – und das spüren auch die Spielerinnen.“ Wo Barbara Rittner das Herz in den Mittelpunkt ihres Vortrags rückte, da ließ Davis Cup Kapitän Michael Kohlmann zusammen mit Björn Simon die Zahlen sprechen. Gemeinsam analysierten die beiden Statistiken von der ATP World Tour und zeigten, wie man davon Trainingsziele ableiten kann.
Überhaupt waren die technischen Möglichkeiten und deren Einsatz im Tennis ein großes Thema in Berlin. Für Aufsehen und heiße Diskussionen sorgte das System „playsight“, das beim Internationalen DTB Tenniskongress von Rodney Rapson vorgestellt wurde. Zehn Kameras rund um den Platz und eine Station mit Touchscreen am Rand erlauben eine unmittelbare Analyse der Spielzüge und Schläge. Mit dem „DTB Online Campus“ haben Tennistrainer seit dem 1. Januar 2017 einen elektronischen Lehrplan zur Verfügung, der seinesgleichen sucht. Zusammen mit Entwickler Oliver Heuft von der Firma Tennisgate präsentierte Hans-Peter Born das Portal und erntete viel positive Resonanz – auch von den Kollegen aus der Schweiz und Österreich – für dieses richtungsweisende Projekt.
In seinem Praxisbeitrag besann sich Bundestrainer Hans-Peter Born dann auf ein lange vergessenes Thema: „Angriffs-, Netz- und Passierballsituationen“ gewinnen aufgrund der Entwicklung im heutigen Tennis wieder stark an Bedeutung. „66 Prozent der Angriffe im Tennis sind erfolgreich. Das ist Grund genug, sich im Training ausführlich damit zu beschäftigen.“
Am letzten Kongresstag wurde das vielseitige Programm von Vorträgen des VDT-Kreativteams sowie Edgar Giffenig abgerundet. Den Abschluss bildeten traditionell die Reihe „Best Practice – Lieblingsübungen der Topreferenten“, ehe Ausbildungsleiter Hans-Peter Born die Teilnehmer in die Berliner Kälte verabschiedete. „Ein großes Dankeschön an alle Teilnehmer, Referenten und Sponsoren und insbesondere an das gesamte Organisationsteam aus der DTB-Geschäftsstelle. Die Beiträge auf dem Showcourt, das Elternseminar, die Tennismesse, das Rahmenprogramm – alles war auf höchstem Niveau. Wir freuen uns auf den Internationalen DTB Tenniskongress 2019, für den wir schon viele neue Ideen haben!“
Auch Tobias Kufner vom Hauptsponsor Wilson zeigte sich mehr als zufrieden: „Wir sind absolut begeistert, dieser Kongress war hochprofessionell organisiert – ein Kompliment an die Veranstalter! Ebenso glücklich sind wir aber auch mit unserer eigenen Präsenz, die wir im Vergleich zu 2015 noch einmal verbessern konnten. Den Optimismus dieser schönen Tage in Berlin nehmen wir gerne in das Jahr 2017 mit.“ Ein schönes Schlusswort für ein gelungenes Event!
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